Knochenbrecherkohorte
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Eine Frage des Stolzes

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Beitrag von Maagal Fr Jan 15, 2010 5:03 pm

Joa. Damit ihr wisst, was Maa' die Nacht bzw Tag so getrieben hat. Smile


Shadowprey. Es war das zweite Mal, dass er hier war. Das erste Mal war er mit Kr’Aija zusammen hier gewesen. Heute war er wegen ihr hier. Wegen ihrer Familie.
Nachdem er getan hatte, was er jede Nacht tat, dieses Mal mit Nilamakal, und sie erschöpft in die Felle sank, stand er auf. Er zog sich seine Rüstung an, nahm seine Waffen, wartete mit den Handschuhen allerdings noch einen Moment, damit er seine rechte Hand betrachten konnte. Den Handrücken, um genau zu sein, die eingebrannte Schlange darauf. Sein Zeichen. Er grinste schief, bevor er sich die Handschuhe aus schwarzer Kette überzog.
Maa’gal schob den viel zu großen Körper durch die viel zu kleine Tür auf den Balkon. Er nahm eine Zigarre, steckte sie sich zwischen die Lippen und entfachte sie, nahm viele, tiefe Züge von ihr. Auf Lunge, natürlich. Nachdem die Zigarre aufgeraucht war, stieß er einen schrillen, kehligen Schrei aus. Sein Raptor trat heran, er sprang auf. Dann folgte ein Gewaltmarsch.
Nun war er hier. Der Hüne rutschte aus dem Sattel seines monströsen Tieres, strich ihm kurz über den Hals. Er schnalzte mit der Zunge und der Raptor zog sich zurück. Der Amani sah sich in dem Dorf um, sah zu den vielen Darkspear, die sich ihrem Tagewerk widmeten und ihn so gut es ging ignorierten. Gut so, dachte er und setzte sich in Bewegung. Sein Ziel stand fest. Schon seit Tagen. Er steuerte auf eine alleinstehende Hütte zu. Eine Hütte, die nach seinem Besuch nicht nur allein, sondern auch leer stehend sein würde.
Ein leichter Windzug kam auf, als Maa’gal die Plane zur Seite schlug und die Unterkunft betrat. Die Mutter Kr’Aijas und ihr Kerl sahen auf, beobachteten ihn, während die Plane hinter ihm wieder zurückfiel, die drei von der Außenwelt abschnitt. „Was willst du, Wahnsinniger?“, fragte die Trollin verächtlich. Er schmunzelte. „‘S weißt du ganz genau, Weib.“ Sie schluckte, krallte ihre Finger in den Stoff ihres Kleides. Ihr Mann stand auf, rannte auf Maa’gal zu und schlug mit der Faust nach ihm. Sein erster Fehler. Maa’gal drehte seinen Körper zur Seite, wich so dem Schlag aus. Seine Hand schnellte hervor, packte den Troll am Handgelenk, zog den Arm heftig zurück und damit auf den Rücken. Zweimal hob er das Knie, trat zuerst in die Magengrube, dann ins Gesicht, bevor er ihn zurückschleuderte.
Die Trollin sah ihn entsetzt an, wagte es aber nicht, irgendetwas zu tun. Sie schrie nicht einmal. Ihr Mann kam wieder auf die Beine, wischte das Blut aus seinem Gesicht und spuckte auf den Boden. Dann rannte er erneut auf den Amani zu. Sein zweiter Fehler. Maa’gal zog seine Axt aus dem Waffengurt, schlug die flache Seite gegen das Gesicht des Trolls. Der Kopf riss herum, der Körper drehte sich, dann fiel er mit dem Rücken auf den Boden, stöhnte auf. Der Hüne verzog spöttisch das Gesicht. „Ihr seid zu weit gegangen“, sprach er, bevor er dem Troll die Axt in den Brustkorb rammte. Er starb.
Maa’gal ließ die Axt in dem Körper stecken und trat auf die Trollin zu, die ihn entsetzt, verstört und fassungslos ansah, nicht im Stande, irgendetwas zu sagen. Er ging in die Knie, setzte vor ihr auf den Boden, die Hand hinterm Rücken. „Dachtest du wirklich, ich lasse das auf mir sitzen?“, fragte er sie und strich mit einer Hand über ihr Gesicht. Sie knurrte verächtlich, zog den Kopf angewidert zurück. „Ich verfluche dich, Amani.“ Er lachte dreckig, bleckte die Hauer. „Das hättest du besser nicht gesagt“, raunte er, zog die Hand hinter dem Rücken hervor und rammte ihr seinen Dolch ins Herz. Ihr Körper kippte schlaff zur Seite.
Der Hüne nahm seinen Dolch wieder an sich, ebenso seine Axt, steckte alles wieder an ihre Plätze. Beiden Leichen verpasste er noch einen schwarzen Handabdruck – das Zeichen seiner Familie – sowie eine Schlange darin – Sein Zeichen – und verließ die Hütte.
Als er draußen war, sog er die Luft tief ein, kratzte sich kurz hinter dem zerfetzten Ohr und blickte durch das Dorf. Sein Blick traf auf den einer schwarz bemalten Trollin, jeder Knochen mit weißer Farbe nachgezeichnet. Rash’Akee. Sie senkte das Haupt, schüttelte den Kopf. Maa’gal wusste, was sie meinte und er wusste, dass sie recht hatte. Aber es war ihm egal. Er schwang sich auf den Rücken seines Tieres, sah kurz zu den heranstürmenden Darkspear und ritt dann davon.

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