Knochenbrecherkohorte
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Vom Zweigesicht zur Fratze.

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Beitrag von Maagal So Jul 18, 2010 6:21 pm

Es war tiefe Nacht, als Maa'Gal endlich von seinem Weib abließ, sich von ihr erhob und in den Fellen zurückließ, um sich eine Zigarre anzuzünden. Das Rauchen danach war, wie er fand, der krönende Abschluss, der den Frieden des Moments für ihn vollkommen machte. Brummen zog er an dem Rauchwerk, dessen wabender Nebel das Gesicht einhüllte. Das Gesicht, das nur noch zur Hälfte Gesicht genannt werden konnte. Die rechte Seite war durch den Fehler, der Dummheit eines Orcs bei den Vorfällen im Eschental weggebrannt worden. Es hätte nicht passieren müssen, nein. Er hätte es verhindern können. Aber hätte er das getan, wäre sein Schwager in der Explosion draufgegangen. Und da war ein zerstörtes Gesicht das kleinere Übel. Und es sollte eine Lösung geben. Eine Lösung, die mit viel Schmerzen verbunden war, das wusste er. Und das wusste auch sein Weib, Nila'Makal, welche ihn in ihrer Nacktheit von unten her ansah und zulächelte, welches er, so gut es ging, erwiderte. Es erinnerte, trotz aller Mühe, mehr an ein Schauermärchen, eine Gruselgeschichte die wahr geworden war. Der Hüne war froh, dass sein Weib wusste, damit umzugehen, nicht vor ihm oder dem Anblick zurückwich und es nichts zerstörte, wie er in der Nacht, als es geschah, befürchtet hatte. Er hatte lange mit sich gehadert, ob er den Orc aufsuchen sollte, ihn töten, sich für das rächen, was jener ihm angetan hatte. Er tat es nicht. Er ging nach Hause, ließ sich von Nila' notdürftig behandeln und schlief. Natürlich, wie immer, nicht tief, lediglich der gewohnte Wachschlaf, aber es genügte ihm, sich zu erholen. Insgeheim hatte er die Hoffnung gehabt, er würde am nächsten Tag das Auge öffnen, und alles wäre wieder, wie vorher. Aber natürlich war dies nicht so. Er konnte nur hoffen, das Spielers These sich bewahrheitete und er mit der schmerzhaften Behandlung, die jeden Moment beginnen sollte, Erfolg haben würde.

Es verging noch eine ganze Weile, in welcher der Amani sich einen Kilt um die Hüften wickelte und auch Nila' anordnete, sich etwas anzuziehen. Er wusste um das Dilemma, das zwischen Ihm, Nila' und Wacca bestanden hatte. Und er wollte nicht riskieren, dass es in irgendeiner Weise wieder aufflammte. Er vertraute seinem Waffengefährten, aber es ließ sich nicht abstreiten, dass zwischen ihnen Dinge vorgefallen sind, die ein Zusammenleben nicht leichter gemacht hatten. Auch die Freundschaft seines Weibes zu ihm hatte darunter gelitten. Und vermutlich würde sie nie wieder auf diese Art und Weise existieren. Ob das gut oder schlecht ist, das vermochte er nicht zu sagen. Beschäftigen wollte er sich allerdings auch nicht damit.
Nila'Makal hatte gerade den Tisch gedeckt - Leckere, trockene Fleischscheiben, dazu, wie es im Hause Gan'Gau üblich war, ein Becher Wasser - als zuerst Dah'Jihro das Haus betrat, beiden zunickte. Er hatte den Wunsch geäußert, dabei zu sein, um, sollte es nötig sein, mit seinem Blut auszuhelfen. Und vermutlich auch, um so seinem Gewissen Reinheit zu verschaffen, zu prüfen, ob er seinem Rottenmeister danach wieder ins Gesicht sehen konnte. Denn derweil, das wusste der Amani, fiel es ihm sichtlich schwer. Er wurde, so vermutete er, an den Vorfall erinnert. Und gab sich selbst die Schuld dafür. In Maa'Gals Augen war es Schwachsinn, so zu denken. Der Hüne wusste, dass jeder in seiner Einheit, auch Jäger, das Gleiche für ihn getan hätte. Für ihn war es eine Selbstverständlichkeit gewesen, gerade auch deswegen, weil Dah'Jihro als Bruder Nila'Makals ein Familienmitglied war.
Maa'Gal nickte seinem Schwager zu und bot ihm einen Platz unweit neben sich an, welchen er auch, nach kurzem Zögern, wahr nahm. Es überraschte ihn, dass sein Schwager überhaupt hergekommen war, nachdem, was sich auf der Hochzeit der beiden Elfen abgespielt hatte. Das er trotzdem gekommen war, rechnete er ihm hoch an. Nila'Makal setzte sich, ein wenig im Hintergrund und jederzeit bereit, aufzuspringen, sollte man etwas brauchen, zu ihnen an den Tisch. Man quatschte eine Weile über belanglose Dinge, hauptsächlich über den gesundheitlichen Zustand Sul'Makals und ob er die Zeremonie, die bevorstand, noch erleben würde, oder die Aufgabe der Übergabe eher in Nari'Kals Hände fallen würde. Man einigte sich darauf, dass man abwarten musste und das Beste hoffte, als endlich auch Wacca eintraf. Er nickte ihnen zu und man nickte zurück. Dann herrschte für einen Moment betretenes Schweigen zwischen den Trollen, bis Spieler die Stille brach: "Ja.. Sparen wir uns das Drumherum und komm'n zur Sache, eh?"
Die Allgemeinheit nickte, stimmte zu. Nila' erhob sich, um sich neben Maa'Gal zu setzen, zu seiner Linken, Dah'Jihro blieb auf der rechten Seite sitzen und Wacca positionierte sich gegenüber des Hünen, der nun in unendliches Schweigen gefallen war. Er wusste, was jetzt folgen würde. Wacca hatte von einem Gift gesprochen, dass die Haut wegätzen würde, das verbrannte Fleisch beseitigen, bis nichts mehr davon übrig war. Der Körper sollte dadurch den Befehl bekommen, dass dort etwas fehlt und es folgerlich, wie bei einer gewöhnlichen Narbe oder einem abgetrennten Arm, wieder herstellen. Der Amani hatte keine Lust, über die Prozedur zu reden. Er wollte es einfach hinter sich bringen. Er nickte Spieler bestätigend zu und kniff das verbliebene Auge vorsorglich zusammen, biss die Zähne aufeinander. Passiert war noch nichts. In seinen Gedanken sah er einen schief grinsenden, rothaarigen Troll der mit sadistischem Funkeln im Auge das Gift auftrug. Und ab dem Punkt konnte er keinen klaren Gedanken mehr fassen. Er konnte nur noch eines: Schreien. Er schrie so laut, wie er es lange nicht mehr getan hatte. Der Kopf wurde hin und her geworfen, als ob man den Schmerz damit aufhalten könnte, den Vorgang beenden, doch es half alles nichts. Gnadenlos wurde die Haut, das Fleisch, alles was an den aufgetragenen Stellen verblieben war, zerfressen. Letztlich musste Nila'Makal zurückweichen, konnte nur entsetzt und schweigend zuschauen, während Spieler und Jäger damit beschäftigt waren, den Amani mit aller Kraft festzuhalten, damit er nichts zerstörte. Und niemanden verletzte. Erst, als die Behandlung abgeschlossen war, entspannten sich die Glieder des Hünen und schlaff kam er zur Ruhe. Er wies Wacca und Dah'Jihro unverzüglich an, ihn alleine zu lassen, nur sein Weib sollte bleiben. Wacca tat wie ihm geheißen, Dah'Jihro zögerte kurz, folgte letztlich aber der Anweisung. Maa'Gal schnitt den Arm seiner Frau ein Stück auf, trank ein wenig ihres Blutes und nahm sie ein weiteres Mal in dieser Nacht. Dann fielen beide erschöpft in die Felle und schliefen. Sein Gesicht hatte der Hüne nicht ein einziges Mal angefasst und auch Nila' hatte er untersagt, es zu berühren. Er hatte zu große Angst, dass es den Prozess aufhalten würde, oder das er feststellen müsste, dass es nicht funktionierte.

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Beitrag von Wacca So Jul 18, 2010 10:12 pm

Hui, kurz und Schmerzvoll ^^'
Wacca hat durchaus Respekt davor, das Maa'Gal die Tortur wirklich durchgezogen hat. Vielleicht hätten wir ihn auch festbinden sollen! *g*
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Beitrag von Kraija Mo Jul 19, 2010 11:40 am

Nara ist wohl immer zu den passendsten Momenten krank...aber wir haben ein weiteres Wochenende mit bis zu 40,6° Fieber hinter uns gebracht. *murrend weil soviel verpasst*

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Beitrag von Dahji Mo Jul 19, 2010 3:55 pm

Wacca schrieb:Hui, kurz und Schmerzvoll ^^'
Wacca hat durchaus Respekt davor, das Maa'Gal die Tortur wirklich durchgezogen hat. Vielleicht hätten wir ihn auch festbinden sollen! *g*

Jaaaaaa. Maa' fesseln! Ein Spaß für die ganze Familie. *g*

Naja, davon ab... Dahjis Verhalten in der Story passt wie die Faust aufs Auge. Wunderbar, kann nicht meckern. Wink
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